Vier einfache Schritte für einen guten Lesestart deines Kindes
Nimm aktiv Einfluss darauf, wie dein Kind lesen lernt – schon vor der Schule.
Wäre es nicht schön, wenn du aktiv beeinflussen könntest, wie gut dein Kind den Lesestart meistert? Vielleicht hast du dich auch schon gefragt: „Habe ich alles richtig gemacht?“ Diese Gedanken haben viele Eltern, vor allem, wenn es auf die Einschulung zugeht.
Hier erfährst du, wie du dein Kind optimal auf das große Abenteuer Lesenlernen vorbereitest – in vier einfachen Schritten, die sich leicht in euren Alltag integrieren lassen.
Viel sprechen – die Basis für das Lesenlernen legen
Schon ab dem Babyalter kannst du deinem Kind helfen, Sprache zu verstehen. Erzähl ihm, was du gerade machst, was du denkst oder was um dich herum passiert. Mit zunehmendem Alter werden aus deinen Erzählungen Gespräche, in denen du Fragen beantwortest und neue Begriffe erklärst.
Wichtig: Nutze auch anspruchsvolles Vokabular. Das hilft deinem Kind nicht nur, seinen Wortschatz zu erweitern, sondern legt die Grundlage, um später besser lesen und schreiben zu lernen.
Vorlesen – aber nicht nur das
Vorlesen ist eine wunderbare Möglichkeit, um Kinder für Geschichten zu begeistern (siehe auch 10 Gründe fürs Vorlesen der Stiftung Lesen). Aber: Vorlesen allein macht dein Kind nicht automatisch zu einem guten Leser.
Stell dir das so vor: Niemand wird ein großartiger Pianist, nur weil er sich Klavierkonzerte anhört – auch nicht, wenn er dabei die Noten mitliest. Genauso verhält es sich beim Lesenlernen.
Deshalb: Lies deinem Kind vor, aber gehe darüber hinaus. Sprich mit ihm über die Geschichten, lass es Bilder beschreiben oder gemeinsam Wörter entdecken. So wird das Vorlesen ein aktiver Teil des Lernprozesses. Erkläre ihm Wörter, die es noch nicht kennt. Nutze auch anspruchsvolles Vokabular.
Sprache als Code verstehen – Laute statt Buchstabennamen
Ein wichtiger Schritt beim Lesenlernen ist das Verstehen, dass unsere Sprache aus Lauten besteht, die durch Buchstaben dargestellt werden. Erkläre deinem Kind, dass die Buchstaben Symbole für Laute sind.
Verwende immer Laute und nicht die Buchstabennamen
Nutze kein Buchstabennamen, sondern Laute. Schauen wir uns das am Beispielwort Sofa an: Statt „Es – O – Ef – A“ sagst du „/s/ /o/ /f/ /a/
“. Das ist sehr wichtig, um eine Verwirrung zwischen Lauten und Buchstabennamen zu verhindern. Denn zum Lesenlernen brauchen wir nur die Laute.
Das hilft deinem Kind, den „Code“ der Sprache besser zu entschlüsseln. Auch Kombinationen wie „ch“ oder „sch“ kannst du Schritt für Schritt erklären, sobald es soweit ist. „ch“ und „sch“ werden als ein Laut gesprochen. Erkläre deinem Kind, wenn es die Buchtabenfolge „sch“ sieht, dass es sich um einen Laut handelt. Und nicht „Es – Ze – Ha“ .
Wörter in kleine Bausteine zerlegen – Phoneme erkennen
Hilf deinem Kind zu verstehen, dass jedes Wort aus kleinsten Einheiten, den Lauten (Phonemen), besteht. Ein einfacher Einstieg: Zerlegt zusammen Namen oder Alltagswörter in ihre Lautbestandteile.
Drei einfache Beispiele
Paula: /p/ /au/ /l/ /a/
Mika: /m/ /i/ /k/ /a/
Mama: /m/ /a/ /m/ /a/
Diese spielerische Übung macht Spaß und schärft das Sprachbewusstsein. Gleichzeitig bereitet sie dein Kind optimal auf das Lesenlernen vor. Auf unserer Webseite und in unserem Kurs “Mini-Kurs Lesegrundlagen” findest du hierzu einfache, passende Übungen. So lernt dein Kind Phoneme erkennen und einen vereinfachten Lesestart.
Gemeinsam den Lesestart meistern
Mit diesen vier einfachen Schritten – viel sprechen, vorlesen, den Sprachcode verstehen und Phoneme erkennen – legst du eine solide Grundlage für den Lesestart deines Kindes. Diese Methoden helfen allen Kindern, egal ob sie gerade in der Vorschule sind oder bald eingeschult werden.
Das Lesenlernen ist ein Prozess, der Geduld und Übung erfordert. Aber mit deiner Unterstützung wird dein Kind ihn mit Freude meistern – Schritt für Schritt.
Von Eltern für Eltern
Mini-Kurs Lesegrundlagen
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